Das Blaibachlied vom Pfarrer Köstler

Bild vom Predigtstuhl (gemalt von Franziska Schwing)

 

Refrain:

  “Blaibach am Regen gelegen,

 Heimat mein Sehnen bist du,

  Kehr ich zurück aus der Ferne,

  hier find ich Frieden und Ruh!“

 

 

Seit 10 Jahren versuche ich es nun schon das Blaibachlied neu zu bringen, vielleicht mal mit einem Video dazu. Und jetzt ist es so weit. Ich möchte mich sehr herzlich beim Pöschl Franze (Musik und Gesang), meiner Sabi (Videoaufnahme) und beim Florian Fesl (Gitarre und Schnitt) bedanken für die Realisierung von einem meiner Herzenswünsche (gäb da schon noch was....). Geschrieben hat es geistlicher Rat Pfarrer Köstler in den Siebzigern . Er war Pfarrer in Blaibach von 1951 bis zu seinem Tod 1983 und er war ein sehr heimatverbundener Mann. Danke. Ihm sei gesagt, das ich selbst schon das Blaibachlied auf der Steirischen geübt habe, aber würde er das hören, er tät sich nicht nur einmal im Grabe umdrehen..... .

Beim Schreiben des ersten Satzes vom Refrain bin ich grad ins Grübeln gekommen. Ich sing ihn dir jetzt nochmal vor:
  “Blaibach am Regen gelegen   ,
...weil: würde man diesem Satz ein Wort mit nur zwei Buchstaben dazuschreiben, fast nix mehr wär wie es mal war. Alles auf den Kopf gestellt. Stell dir das mal vor. Zwei Buchstaben bringen die Geschichte völlig durcheinender. Da braucht`s gar keine sechs. Das Wort lautet: „in“!

Also ich sing dir den neuen Refrain, erste Zeile nochmal vor:
  “In Blaibach am Regen gelegen,  .
Was könnte da passiert sein das man in (!) Blaibach am Regen gelegen ist?

Ich erzähl dir jetzt eine wahre Gschicht: In den 70/80er Jahren war in Blaibach jedes Jahr mindestens zweimal ein Bierzelt. Zum Einen das Heimatfest, zum Anderen irgendein Jubiläum eines unserer zahlreichen Vereine. Oder wenn Keinem was eingefallen, dann halt Gautrachtenfest.... . Ich auch schon dabei bei den Trachtlern. (Jetzt noch schnell Frage eingefallen: Wos is de schejnste Tracht fia an Breiss`n? Antwort: a gscheide Tracht Prügl...ha, ha, bloß a Gaudi und Angst brauch ich auch nicht haben vor euch Breissn, weil ihr dürft ja nicht kommen, und ganz ehrlich, leider , leider).

Das Bierzelt war immer drüben neben dem Regen aufgebaut, wo jetzt der Grillplatz ist. Das Zelt war so nah am Regen dran, das wenn du zum Wasserlassen raus bist, keine Bieselrinne nötig war (ich hoff ich brauch jetzt dieses Wort nicht auch noch erklären, aber nur kurz: a Bielrinne is a Schorinna, bloß abisserl weider unt, so a Stückerl unterm Hosentürl ) Ich glaub die Leut, die in etwa so alt sind wie ich, können sich noch an diese Rinnen erinnern. Grass, weil: war der Toilettenbesucher zu klein, dann ist irgendein Körperteil gefährdet gewesen mit der, ich nenn es jetzt mal Soße, die da daher geflutet ist, produziert von den nebenanstehenden wasserlassenden Nachbarn, eben mit dieser Soße in Kontakt zu kommen. War der Toilettenbesucher normal groß, aber irgendein Körperteil zu lang , dann wieder fast Kontakt, oder ja, doch Kontakt, doch eingetaucht in die Soß, ich weis schon das ist jetzt nicht appetitlich, aber so wars damals halt ...

Wenn Söder und Spahn das jetzt lesen, so in der heutigen Zeit, dann zweimal Herzinfarkt, aber Krankenhäuser (leider) blockiert von Söder und Spahn. Und ,grotesk, wegen Söder und Schwahn, jetzt Selbige hinüber... Entschuldigung ich bin jetzt total abgewichen. Also zum Thema: Rinne. War nicht nötig in Blaibach, weil der Regen so nah....Viele auswährtige Vereine waren da, beim Trachtlerfest. Und es ist natürlich vorgekommen, das einige Trachtler (männlich) ihre weiblichen Anhängsel vorzeitig heimkomplimentiert haben („schau mei Buppal, fahr heim mach deinen Schöheitsschlaf, damit`s du moang a wieder so sauwa ausschaust, bist ja schon müd“), weil sie noch ganz ungestört die eine oder andere Maß zu sich nehmen wollten. Und nachdem sie das getan hatten und die Muse auch schon aus war, sind sie müde geworden, die fünf jungen Miltacher Martinssänger. Dann sind sie nochmal zur Soichrinne. Und dann haben sie es sich zwischen Regen und Bierzelt in der von der Sonne vorgewärmten Wiese gemütlich gemacht. Geschlafen wie die Murmeltiere. Und jetzt kommt`s, sie sind: In Blaibach am Regen gelegen...

 

1. Strophe und Noten des Blaibach-Lieds

“Ich habs dir ja gesagt:“Ein Wort mit zwei Buchstaben und Alles anders.“ Wow. Nacheinander sind sie wachgeworden die fünf jungen Martinssänger aus Miltach. Und sie hatten die Melodie der gestrigen Zugabe die sich die Blaibacher Trachtler von der Kapelle Sepp Dobler um ungefähr zwei in da Früh dreimal haben spielen lassen natürlich noch intus. Du ahnst es, das Blaibachlied noch voll drin im Schäl. leichtes Kopfdisaster und Ohrwurm. Ja ,genau, der Ohrwurm der Zugabe hat sich ins vom, mit Bier geschwängerten Gehirn der Martinssänger eingenistet. Sie haben dann ihre Frauen gesucht. Weil sie gerne diesen bequemen Fahrdienst in Anspruch genommen hätten.. Aber Frauen weg. Autos auch weg. Aber sie wollten heim die armen Buben. Wenn kein Auto, dann halt zu Fuß af Mejta zou. Einer von ihnen war ja damals schon bei der Bundeswehr. Und er hat gesagt, I glaub da Sterr Woife wars:“Mana, mia hama an weid`n Weg voa uns und uns kann bloß oans rett`n, glaubts`mas, uns kann bloß a Liad`l rettn. Wa, des hane glernt en meiner harten Bundeswehrzeit:“Singd`s a Liad, dann is da Weg af Mejta nur halb so weit.“ Die Kameraden:“Fraale singma, Woife, stimm oans o!“ Und der Wolfe hatte den Ohrwurm noch im Kopf. Blaibachlied. Aber Text wegen Bier voll weg. I brauch schnej an Text hodase denkt, da Hundling, dann sama glei dahoam. Und tatsächlicht hoda oan higwurschtlt,an Text, da Woife. Und jetzt Premeire einer neuen Strophe vom Blaibachlied:

 

  „In Blaibach am Regen gelegen,

  geschlafen so gut wie noch nie,

  schön ist`s im Bierzelt gewesen,

  moang foahr ma a wieda hi.....“

 

Ich wünsche euch Allen viel Freude an unserer Heimat....

bis zum naxd`n moi bei „af an Schmaaz ins Kücheneck“

 

Joachim